Radweg auf einer ehemaligen Eisenbahntrasse

Die Ybbstalbahn von Waidhofen nach Hollenstein wurde 1896 eröffnet. Nachdem sie wegen Unwetterschäden gesperrt werden mußte, wurde sie 2010 eingestellt.

Der Weg zum Beginn der Ybbstalbahnradwege in Gstadt führt durch Waidhofen an der Ybbs. 

Wenn Sie mit dem Auto zum Ybbstalradweg anreisen, dann können Sie am Bahnhof in Waidhofen an der Ybbs parken. Ein Schild vor dem Bahnhof weist den Weg nach links zum Parkplatz für Ybbstalradweg Nutzer.

Am Parkplatz am Bahnhof in Waidhofen an der Ybbs können Sie Ihr Fahrrad abladen und Ihre Radtour am Ybbstalbahnradweg mit einer Fahrt durch die Stadt beginnen.

Zum Ybbstalradweg heißt es auf einem Hinweisschild am Ybbstalradweg Nutzer Parkplatz am Bahnhof in Waidhofen an der Ybbs. 

Vom Bahnhof in Waidhofen an der Ybbs geht ein schmaler Weg neben den Schienen Richtung Stadt Zentrum. Man sieht schon von Weitem den Turm der Stadtpfarrkirche, die sich am Oberen Hauptplatz von Waidhofen befindet.

Weiter in Richtung Oberen Stadtplatz wird man bald des Rothschild Schlosses ansichtig, das ursprünglich eine mittelalterliche Burg aus dem 13. Jahrhunderts war, in deren Hof Anfang Dezember ein Adventmarkt, die Flammende Lichterweihnacht, stattfindet.

Man überquert die Wiener Straße und gelangt auf dem Schloßweg zwischen Schloß und Pfarrkirche bevor man den Oberen Stadtplatz erreicht.

Das Schloß Waidhofen liegt auf einer Terrainstufe im Mündungszwickel des Schwarzbaches in die Ybbs. Paralell zur Ybbs ist der ehemalige Wohntrakt, der im Kern aus dem 14. Jahrhundert stammt. Zum Ybbsufer hin mächtige mehrgschoßige Front mit überwiegend Rechteckfenster vom Ende des 19. Jahrhunderts. Dekorative Dachhäuschen und Rauchfänge.

Das Torgebäude des Schloß Waidhofen: Ein schmaler neugotischer Trakt, der in leichtem Knick in gleicher Firsthöhe an das Hauptgebäude anschließt mit abgetreppter Giebelfront, schmalen Rechteckfenster und rundbogiger Durchfahrt. 

Hofseitig ist der Haupttrakt 2-geschossig mit über beide Geschoße und die gesamte Fassade neugotische Rundbogenarkaden auf Rechteckpfeilern kreuzgratunterwölbt vorgelegt.

Das Hofportal in der mächtigen Tormauer der Pfarrkirche Waidhofen war bis 1542 Friedhofsportal. Das Rundbogenportal enthält ein klassizistisches Schmiedeisengitter von Franz Maßl aus 1795.

Im Bogenfeld enthält das Kirchenhofportal ein barockes Gitter mit Flechtranken von 1691.

Die ehemalige Propstei wurde 2-geschoßig mit 3-geschoßigem Seitentrakt und mit repräsentativer Fassade zum Oberen Stadplatz und 4-teiliger Gartenmauer zur Pfarrkirche 1722/1760 erbaut. 

Den 50 m hohen Stadtturm von Waidhofen an der Ybbs, ein 4-geschossiger quadratischer Wehrturm, das Wahrzeichen der Stadt, sieht man von überall. Er wurde im 13. Jahrhundert erbaut und beherbergt die Ausstellung „Das Leben vor 100 Jahren“, die den Lebensalltag der „einfachen Leute“ zeigt.

Am Oberen Stadtplatz findet Dienstag und Freitag Vormittag ein Bauernmarkt statt, auf dem die Biobauern der Umgebung Ihre Produkte anbieten. 40% der landwirtschaftlichen Betriebe im Kammerbezirk Waidhofen sind Bio Betriebe.

So sah der planmäßig angelegte Stadtplatz mit geschlossenen Platzwänden, durch Rippengassen gelockert, früher einmal aus. Schon damals dominierte der mächtige Wehrturm an der Ecke zum Freisinger Berg, ein vom Unteren zum Oberen Stadtplatz ansteigender Platz. 

Die Ecke zum Freisinger Berg ist auch der Standort der frübarocken Mariensäule, eine mit 1665 bezeichnete, auf einer Marmorsäule angebrachte vergoldete Mondsichelmadonna.

Als Mondsichelmadonna wird ein Marienbildnis bezeichnet, auf dem die Mutter Gottes im Strahlenkranz auf der Mondsichel steht und das Jesuskind in ihren Armen hält.

Der Ybbstalradweg geht über den oberen Stadtplatz an dessen Ende mit Nr. 21 sich die alte Stadtapotheke, ein mächtiger barocker traufständiger Bau, in der Bauflucht der Ybbstorgasse, mit flachem Walmdach, befindet. Die alte Stadapotheke in Waidhofen an der Ybbs ist eine der ältesten Apotheken Österreichs. Ihre Geschichte läßt sich bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Sie wurde um 1900 umgebaut und die Rieselputzfassade mit Putzfaschengliederung erneuert. Als Putz bezeichnet man im Bauwesen einen Belag auf Außen- und Innenwänden sowie auf Decken. Faschen sind die gestalterisch abgesetzten Umrahmungen von Fassadenöffnungen in Gebäuden, üblicherweise um Fenster und Türen herum. Eine Fasche aus Putz wird als Putzfasche bezeichnet.

Die Radfahrer fahren vor der alten Stadtapotheke nach links in die Ybbstorgasse, ein kurzes, stark gekrümmtes Straßenstück, die Fortsetzung des Hohen Marktes nach der Einmündung des Oberen Stadtplatzes.

In der Kurve der Ybbstorgasse vor dem Ybbstor findet sich der Gasthof „Zum Schwarzer Bären“, ein breites 2-geschossiges Giebelhaus unter hohem Schwalmdach, überwiegend aus dem 16. Jahrhundert. Der Gasthof verfügt über ein Rundbogenportal und mehrere Tonnen- und Kreuzgratgewölbe im Erd- und Obergeschoß.

Der Gasthof „Zum Schwarzen Bären“ beherbergt Radler, die am Ybbstalradweg unterwegs sind. Sie haben die Möglichkeit, sich am Tanzabend im „Gwölb“ zu unterhalten.

Weiter geht es durch das zwischen Ybbstorgasse und Ybbsitzer Straße gelegene Ybbstor. Das Ybbstor ist ein das Stadtbild markant prägendes Stadttor, das von insgesamt 3 Toren noch erhalten ist. Es stammt aus dem 13. Jahrhundert. Der massige barocke Zwiebelhelm stammt aus dem 18. Jahrhundert.

Durch das Ybbstor gelangt der Radler auf die Ybbsitzer Straße, eine dem südlichen Ybbsufer entlang nach Südosten verlaufende Ausfallstraße. Südseitig ist die Ybbsitzer Straße geschlossen verbaut. Nordseitig sind die durch die Uferlage bedingt tiefer gelegenen Rückseiten der Häuser Unter der Leithen zu sehen.

Waidhofen an der Ybbs war ein Zentrum der Eisenverarbeitung. Im 14. und 15. Jahrhundert waren in der Stadt 200 Schmiedebetriebe  aktiv.

In der Eisenwurzen waren bestimmte Gebiete zur Versorgung der Bergbaugegend verpflichtet. Eisen wurde gegen Verpflegung getauscht. Das bezeugt eine Inschrift am Ybbstor, die auf deutsch „Eisen und Stahl ernähren die Stadt“ heißt. Gegen Lieferung von Proviant bezog man in Waidhofen Roheisen vom Erzberg. 

Bei der Einmündung der Ybbsbrücke biegt der Radler nach links auf die Obere Zeller Brücke ab, die Waidhofen an der Ybbs von der Ybbsitzer Straße mit dem Kirchenplatz der Katastralgemeinde Zell an der Ybbs verbindet.

Die Zeller Hochbrücke ist eine siebzehn Meter hohe Stahlbetonbrücke, die 1898 gebaut wurde weil die lange vorhandene Holzbrücke durch Hochwässer immer wieder zerstört wurde. Diese in Österreich frühe Stahlbetonkonstruktion mit derartiger Spannweite steht unter Denkmalschutz.

Die Zeller Hochbrücke besteht aus 2 Bögen, einem Strompfeiler und beidseitig Pfeiler mit segmentbogenförmigen Abschnitten, darüber 45 m Spannweite.

Auf der Brücke hält der Radler an und schaut zur Ybbs und auf die Häuser an der Ybbs hinunter. Zuerst ans rechte Ufer oberhalb der Brücke. Dort sieht er die ybbsseitig direkt über überwachsenem Konglomeratfelsen gelegenen ehemaligen Schmiedehäuser unter Schopfwalmdächer der Wassergasse von Zell an der Ybbs. Die Wassergasse geht vom Hauptplatz in Zell zur Ybbs hinunter zu der Stelle wo sich die Holzbrücke vor dem Bau der Spannbetonbrücke befand. Die Häuser im Kern aus dem 16./17. Jahrhundert sind unterschiedlich in den Hang gestaffelt. 

Am linken Ufer der Ybbs in Waidhofen oberhalb der Hochbrücke schmale Bauten mit Balkonen und langgestreckten Fronten mit glatten Fassaden unter Satteldächern, deren Dachtraufen parallel zur Ybbs verlaufen. Unterhalb der Zeller Brücke sieht man auf die Häuser an der Unter der Leithen, eine zur ehemaligen Ybbsbrücke abfallende alte Straße. 

Nach der Überquerung der Oberen Zellerbrücke geht es für den Radler nach rechts auf den Kirchenplatz von dem Ortsteil Waidhofens namens Zell Markt, vorbei am Hotel Moshammer und weiter über die Pfarrgasse und Hauptplatz von Zell an der Ybbs stadtauswärts.

Schon nach kurzer Fahrt auf dem Ybbstalradweg sieht man rechter Hand durch den Wald auf die Ybbs hinunter.

Ein Pfad ladet ein, durch den Wald hinunter ans Wasser zu gehen.

Wenn Sie Waidhofen an der Ybbs schon kennen und mit dem Rad gleich dort losfahren möchten, wo die Radwege der ehemaligen Eisenbahntrasse der Ybbstalbahn beginnen, dann empfiehlt sich der Park and Ride Parkplatz in Maisberg.

Ybbstalradweg Parkplatz in Waidhofen Gstadt
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